Radio Bremen: Zwei Nach Eins

Hadija-Haruna Oelker ist Politikwissenschaftlerin, Redakteurin und Autorin. In ihrem ersten Buch beschreibt sie, wie Differenzen in unserer Gesellschaft wahrgenommen werden, wann Diskriminierung stattfindet – und worin die Schönheit in unseren Unterschieden liegt.

Kann man ein Krankenhaus mal ganz anders denken? Als einen Ort, an dem Heilung und sich wohl fühlen ineinander übergehen? Klinikmanager David-Ruben Thies hat in Thüringen so einen Ort geschaffen. In den Waldkliniken Eisenberg werden Kranke als Gäste und nicht als Patienten begrüßt und ein hoher Standard beim Essen, bei Atmosphäre und Pflege auch für Kassenpatienten ermöglicht. Der Dokumentarfilm "Vier Sterne Plus" zeigt den Bau des neuen Wohlfühl-Krankenhauses und wie David-Ruben Thies seine Vision vom "Patientenhotel" umgesetzt hat.

Ursula Meissner reist in Kriegs- und Krisengebiete und hält fest, was sie bewegt, aufrüttelt und auch erschüttert. Mit jeder Fotografie erzählt sie eine kleine Geschichte, denn sie gibt den Opfern kriegerischer Konflikte und humanitärer Katastrophen ein Gesicht.

Was kochen, wenn man alt und die meiste Zeit alleine in der Wohnung ist? Diese Frage hat sich auch Journalistin Sybil Gräfin Schönfeldt gestellt, als ihr Mann vor vielen Jahren gestorben ist. Kurzerhand hat sie drei Kochbücher geschrieben, die nun zu ihrem 95. neu aufgelegt worden sind. Außerdem schreibt die umtriebige Autorin und Kochkolumnistin schon wieder am nächsten literarischen Küchenkalender.

Clowns, Circus und China - diese drei Wörter mit "C" haben das Leben von Raoul Schoregge geprägt. Eigentlich sind es sogar vier. Denn als Clown "Coreggio" stand der gebürtige Münsterländer schon auf vielen Bühnen – darunter im Zirkus Krone und bei Sarrasani. Seit mehr als 20 Jahren ist er zudem Leiter des Chinesischen Nationalcircus. Die aktuelle Show heißt "China Girl". Diese Podcastepisode steht unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0

Der gebürtige Oldenburger Torsten Körner hat schon Willy Brandt oder Götz George porträtiert und im letzten Jahr mit seinem Film "Die Unbeugsamen" Frauen, die in der Bonner Republik Politik gemacht haben. Nun hat der Regisseur Angela Merkel in den letzten Tagen ihrer Amtszeit begleitet. Sein Film "Angela Merkel - im Lauf der Zeit" ist eine Zeitreise zu besonderen Momenten ihrer Amtszeit und ein Porträt, das den Menschen Angela Merkel im Politikbetrieb sichtbar macht.

Heinrich Breloer hat mit "Die Manns", "Speer und er" oder "Todesspiel" Fernsehgeschichte geschrieben. Mit der Synthese von Zeitzeugen-Interviews, historischen Aufnahmen und gespielten Szenen gilt er als einer der Erfinder des Doku-Dramas im deutschen Fernsehen. Nun wird der vielfach ausgezeichnete Filmemacher 80 Jahre alt.

Wenn vor etwa 20 Jahren in Deutschland von Comics die Rede war, dann waren damit meist bunt kolorierte Hefte gemeint, die man im normalen Buchhandel gar nicht kaufen konnte – weil sie den Ruf hatten, keine richtige Literatur zu sein. Das hat sich mittlerweile grundlegend geändert: Vor allem die Comics, die unter dem Namen "Graphic Novels" – also gezeichnete Erzählung – zusammen gefasst werden, boomen. Einer der bekanntesten deutschen Zeichner von Graphic Novels ist Reinhard Kleist. Mit einer gezeichneten Johnny-Cash-Biografie gelang ihm der Durchbruch – heute begleitet er Konzerte mit Live-Drawings und zeichnet viel über Flucht und Migration.

Eine junge Frau verlässt ihre Heimat, geht ins Ausland und erlebt das Wechselbad der Gefühle des Erwachsenwerdens. Antonia Bontscheva erzählt in ihrem Debüt-Roman "Die Schönheit von Baltschik ist keine heitere" von einer zerrissenen Frau – und einer Geschichte, die auch ihre eigene sein könnte. Es geht um Heimat, Migration, Familie - und Bulgarien, das Heimatland von Antonia Bontscheva.

Karoline Roscher-Lagzouli war als junge Frau auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Antworten fand sie im Islam. Über ihre Erlebnisse in einer konservativen Salafi-Gemeinde und ihren Weg wieder hinaus hat sie ein Buch geschrieben.

Er war ein unermüdlicher Mahner, aus der tiefen Überzeugung heraus, dass eine Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Österreich nie stattgefunden hat. Der Autor Gerhard Roth hat sich jahrzehntelang durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts gegraben. Vor allem zwei Fragen haben ihn umgetrieben: Haben wir alle das Böse in uns? Und wie sollen wir damit umgehen? Am 8. Februar ist Gerhard Roth im Alter von 79 Jahren in seiner Heimatstadt Graz gestorben. Wir wiederholen ein Gespräch mit ihm aus dem Jahr 2015.

Ihre Bilder erzählen Geschichten und gehen nah: Bettina Flitner hat als vielfach ausgezeichnete Fotografin im Mauerstreifen fotografiert, im Bordell oder bei gefährlichen Reportagen im Dschungel. In ihrem jüngsten Buch "Meine Schwester" erzählt sie nun ganz persönlich von ihrer Schwester, die sich mit 57 Jahren das Leben nahm. Der Suizid kam für Flitner überraschend und war ein großer Schlag - doch mit dem Schreiben konnte sie ihre Schwester wieder ein Stück weit ins Leben zurückholen, erzählt Bettina Flitner.

Nicht viele 21-Jährige haben schon so viel erlebt wie Jakob Blasel. Der Klimaaktivist war Ende 2018 einer der Initiatoren von "Fridays for Future" in Deutschland, er organisierte Klimastreiks und gehörte schnell zu den bekanntesten Gesichtern der Bewegung. 2020 erklärte er seine Kandidatur für den Bundestag und betrieb intensiven Wahlkampf für die Grünen, verpasste aber den Einzug ins Parlament. Inzwischen kämpft er wieder auf der Straße für radikaleren Klimaschutz.

Ob Broker, Bitcoin oder ETF – nur wenige haben Lust sich mit Wertpapieren und Geldanlage an der Börse zu beschäftigen. Doch Thomas Kehl folgen auf Youtube fast eine Million Menschen. Er klärt auf seinem Kanal "Finanzfluss" über Sparpläne, Crashs und Börsenrallys auf.

Eine Serie oder ein Film ohne Drehbuch? Dass das gut gehen kann, beweist Regisseur und Schauspieler Jan Georg Schütte nun schon seit vielen Jahren. Jetzt ist seine neue Impro-Serie "Das Begräbnis" in der ARD zu sehen. Gedreht mit 54 Kameras und Schauspielen wie Charly Hübner, Martin Brambach oder Anja Kling. Zuvor hat Schütte für Radio Bremen erfolgreich "Der Paartherapeut" als Hörspiel-Serie inszeniert. Sechs Paare in 18 Folgen garantieren Improvisationskunst und bitterböse Unterhaltung. Alle Folgen des "Paartherapeuten" findet ihr hier: https://www.ardaudiothek.de/sendung/der-paartherapeut/47410278/ Diese Podcastepisode steht unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND 4.0

Der Bremer Literaturpreis geht in diesem Jahr an die Schriftstellerin Judith Hermann. Die gebürtige Berlinerin, Jahrgang 1970, bekommt diese Auszeichnung für ihren Roman "Daheim". Ihr eigenes Zuhause hat sie sich inzwischen nach 50 Jahren Berlin in Friesland eingerichtet.

Dass Andreas Vogel mal einen steifen Hals bekommt, kann schon mal passieren. Denn er schaut berufsmäßig in den Himmel – als Leiter des Olbers-Planetariums in Bremen. In diesem Jahr darf er sogar ein Jubiläum feiern: Das kleine Planetarium wird 70 Jahre alt.

ls Kind begegnete er in einem Münchner Tierpark den Wildpferden zum ersten Mal und war ihrem seelenvollen Blick, ihrem ockergelben Fell und der schwarzen Bürstenmähne gleich verfallen. Die Geschichte der Przewalski-Pferde und ihrer wundersamen Rettung hat Stefan Schomann nie losgelassen. Fast 50 Jahre später hat sich der Schriftsteller und Journalist auf ihre Spur begeben, eine Reise durch die Naturgeschichte mit dem Pferd als Leittier.

Er war der einzige deutsche Nachwuchsstar der internationalen Filmszene nach dem Zweiten Weltkrieg, hat mit John Wayne und Sean Connery gedreht. Wer Hardy Krüger sagt, denkt an Filme wie "Hatari", "Der Flug des Phönix" und "Die Brücke von Arnheim“. Als 16-Jähriger hat er dramatische Momente an der Front im Zweiten Weltkrieg erlebt, nun ist Hardy Krüger im Alter von 93 Jahren gestorben.

Die Bretter, die für Ümit Akbulut die Welt bedeuten, sind sehr viel kleiner als jede Theaterbühne. Vor allem sind sie auf exakt vier Rollen unterwegs. Fast hätte es der Friseur aus Delmenhorst mit seinem Skateboard zu den Olympischen Spielen geschafft.